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Volkswagen, das Auto und das Gemeinwohl

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18 Milliarden, 50 Milliarden, 100 Milliarden. Das was auf Volkswagen an Strafzahlungen zukommen könnte, nimmt von Woche zu Woche größere Ausmaße an. Den Imageschaden für den Standort Deutschland nicht eingerechnet. Dabei hätte das Unternehmen zum Preis eines Mittelklasse-Wagens all dies umgehen können. Mit Hilfe einer Gemeinwohl-Bilanz.

Oktober 2015
CSR & NachhaltigkeitGemeinwohl-Ökonomie Dr. Oliver Viest

Das was bei VW passiert ist, ist zweifellos mit einer hohen kriminellen Energie geschehen. Doch wie war es möglich, dass ein Betrug in so großem Ausmaß und mit so vielen Mitwissern so lange unentdeckt blieb? Die Antwort ist einfach: Weil es die Unternehmenskultur zuließ. Weil es kein demokratisches, ethisches institutionalisiertes Korrektiv gab.

 

Zum Preis eines Mittelklasse-Wagens hätte Volkswagen einen milliardenschweren Schaden an der Gemeinschaft vermeiden können, wenn es frühzeitig seine Prozesse transparent dokumentiert und seine Entscheidungen an einfachen ethischen Maßstäben gemessen hätte. Diese ethischen Maßstäbe hätten nebenbei auch Regelungen verhindert, wonach Rentenansprüche in Höhe von 28 Millionen Euro an einen Manager fällig werden, obwohl er das eigene Unternehmen sowie die Gesellschaft schädigt.

 

Unter CSR-Aspekten hat VW Vieles richtig gemacht, es hat beispielsweise soziales Engagement und Sponsoring praktiziert. Doch das wird jetzt, angesichts des Schadens der durch die Kernprozesse verursacht wurde, als Greenwashing wahrgenommen. Denn erst wenn alle Prozesse von einer ethischen Haltung getragen und belegbar sind, ist ein Unternehmen wirklich glaubwürdig. Ein schöner Nebeneffekt für diesen Fall: wer sich moralisch verhält, muss nicht mehr viel Energie aufbringen, um dies (in teuren Kampagnen) zu kommunizieren.

 

Jetzt geht es um Vertrauensaufbau. Der wird nur mit einer neuen, ethischen Unternehmenskultur gelingen. Wir empfehlen VW deshalb eine Gemeinwohl-Bilanz als Orientierungsrahmen zu erstellen und zu pflegen, und somit transparent darzulegen, was der Konzern unternimmt, um Vertrauen zu gewinnen und zur Gesellschaft beizutragen. Volkswagen liegt unser Angebot für eine Unterstützung hierfür bereits vor …

 

Über den Autor

Dr. Oliver Viest
Geschäftsführer, zertifizierter Gemeinwohl-Berater (GWÖ) und ehemaliges Vorstandsmitglied der GWÖ Baden-Württemberg, Schulungspartner Deutscher Nachhaltigkeitskodex (DNK), Dozent mit Schwerpunkt Nachhaltigkeit und CSR an der HfWU Nürtingen-Geislingen, der Fresenius Hochschule, der Hochschule Mainz sowie der FR-Akademie (CSR-Manager). Begleitet mittelständische Unternehmen, kommunale Betriebe und soziale Träger bei der Gemeinwohl-Bilanzierung, bei ihrer Transformations- und Nachhaltigkeitsstrategie sowie bei der Markenentwicklung und Kommunikation.
Alle artikel von: Dr. Oliver Viest
Telefon: +49 (0) 711 414 142 31 | E-Mail: ov@em-faktor.de

Kommentare

    1. Andreas Aho

      Offenbar herrscht in vielen Konzernen trotz guter CSR-Aktivitäten noch immer die Denkweise, das zur Profitmaximierung alles erlaubt ist. Gegensteuern beginnt erst, wenn Schadensbegrenzung erforderlich ist, und dies ist nur dann nötig, wenn imageschädigende Fakten an die Öffentlichkeit dringen. Vermutlich werden dazu Risiko-Assessments durchgeführt, und deren Ergebnis ist entscheidend, welche kritischen – oder gar straftrechtlich relevanten – Aktivitäten durchgeführt werden, und nicht die proaktive Überlegung, welche negativen Konsequenzen diese Aktivitäten für das Unternehmen selbst und die Gesellschaft haben. Von gemeinwohlorientierten Überlegungen ganz zu schweigen.

      Wir sind leider noch weit von einem Paradigmenwechsel entfernt, aber jeder noch so kleine Schritt zählt.

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