Die Präsentation der Studie zur Nachhaltigkeits- und Gemeinwohlorientierung von Unternehmen endete gestern mit einem ungeduldigen Appell der Studierenden an Betriebe und Gesetzgeber: „Es ist nicht genug zu wollen – man muss es auch tun“, forderten die Studierenden frei nach Goethe.
Mehr als 400 Unternehmen hatten die vier Studierenden des Studiengangs „Nachhaltiges Produktmanagement“ der HfWU angefragt, rund zehn Prozent reagierten. Das Ergebnis der zusammen mit em-faktor entwickelten Studie zum Stand der Nachhaltigkeitsbemühungen von Unternehmen in Baden-Württemberg: Das Thema wird von den Unternehmensvertreter/innen als sehr wichtig erachtet, doch die meisten von ihnen sind noch weit von einer systematischen ethisch-ökologischen Ausrichtung entfernt.
Diejenigen die jetzt schon Premium-Berichtsstandards wie den der Gemeinwohl-Ökonomie nutzen, tun dies aus ethischer Überzeugung der Geschäftsführung. Für die meisten anderen erscheinen die damit verbundenen Aufwände zu hoch, der Nutzen nicht klar.
Mehr Öffentlichkeitsarbeit und Werbung für nachhaltiges Engagement forderten daher die Studierenden mit Blick auf ihre Forschungsergebnisse. Doch auch den Gesetzgeber sehen sie in der Pflicht und forderten mehr Verbindlichkeit und Kontrollen, beispielsweise bei der Überwachung von Emissionen und ethischen Standards.
Das war ausreichend Stoff für Diskussionen mit anwesenden Vertreter/innen aus Umweltministerium, Umweltstiftung, zivilgesellschaftlichen Organisationen und CSR-Expert/innen. Weitere Studien zum Thema sind bereits geplant.