Schon heute ist jede fünfte Person in Deutschland älter als 65 Jahre, Tendenz steigend. Das bedeutet, dass Angebote für ältere Menschen eine immer größere Rolle spielen werden. Wir zeigen Ihnen, worauf es bei der Kommunikation mit dieser besonderen Zielgruppe ankommt.
Die Zielgruppe 65+ ist so vielschichtig wie kaum ein anderer Personenkreis. Die Unterschiede zwischen 65-, 70- und über 80-Jährigen sind enorm. Während für viele 65-Jährige mit dem Ausstieg aus dem Berufsleben ein neues, aktives Leben beginnt, wird das Leben für über 80-Jährige von zunehmenden Einschränkungen bestimmt.
Definieren Sie deshalb präzise, wen Sie genau erreichen möchten und welche Bedürfnisse diese Personengruppe auszeichnen. Dann steigt Ihre Chance, diese Menschen für sich zu gewinnen.
Fünf Tipps für Ihre Kommunikation mit Menschen über 65
Keine altersbezogenen Begriffe und Beschreibungen
Niemand möchte gerne „alt“ genannt oder auf körperliche Gebrechen hingewiesen werden. Deshalb sollte Ihr Fokus darauf liegen, Lösungen für diese Lebensumstände zu kommunizieren. Sprechen Sie die Wünsche und Bedürfnisse der Senior*innen aktiv und positiv formuliert an.
Kompakte und motivierende Ansprache
Ältere Menschen erwarten, dass Sie sofort zum Punkt kommen. Reduzieren Sie Ihre Textmengen und beschreiben Sie Ihre Schlüsselbotschaften einfach, klar und deutlich. Bleiben Sie in der Tonalität respektvoll und setzen Sie Humor ein, wo immer es geht.
Vermeiden von Anglizismen und Fachausdrücken
Einige Menschen aus der Zielgruppe 65+ fühlen sich von Anglizismen, Modewörtern oder Fachausdrücken nicht angesprochen oder, je nach Alter, gar überfordert. Verwenden Sie daher deutsche Begriffe und die Umgangssprache.
Übersichtliche und kontrastreiche Gestaltung
Gestalten Sie Ihre Publikationen übersichtlich – mithilfe von strukturierenden Textsorten und Grafikelementen. Symbole sollten leicht zu deuten, Schrifttypen gut lesbar und Farben kontrastreich sein.
Bilder: jünger, aber nicht zu jung
Ältere Menschen fühlen sich zwar rund zehn Jahre jünger als sie sind, aber sie identifizieren sich nicht mit Zwanzig- oder Dreißigjährigen. Zeigen Sie in Ihrer Bildsprache sympathische, authentische Protagonist*innen und zeigen Sie Situationen, in denen das Alter rundum positiv dargestellt wird.
Beispiel: Seniorengerechte Gestaltung und lesefreundliche Texte
Viele Senior*innen sehen das Internet als Chance, mit ihrer Familie, Freunden und Bekannten in Kontakt zu bleiben. Damit das gelingt, insbesondere in Zeiten der Corona-Krise, hat em-faktor für die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung seniorengerechte Anleitungen für die wichtigsten Messenger-Dienste erstellt. Diese erklären schriftlich und per Video wie Skype & Co. heruntergeladen werden und wie man die Dienste für Videoanrufe nutzen kann. Hier können Sie die Ergebnisse sehen …
Gut zu wissen
Eine seniorengerechte Gestaltung und lesefreundliche Texte motivieren alle Altersgruppen, sich mit Ihren Inhalten zu beschäftigen. Auch Menschen mit Konzentrationsproblemen, Leseschwäche oder solche, die es nicht gewohnt sind viel Text zu lesen, profitieren davon. Ein Grund mehr, diese fünf Tipps in Ihrer Kommunikation umzusetzen!