Eindrücke vom FundraisingCamp 2.0 letzten Freitag in Berlin. Teil I.
Peinlich, aber es ist mein erstes Barcamp. Darum weiß ich auch nicht so richtig, was mich an diesem düsteren Freitag im HBC direkt am Alexanderplatz erwartet. Viele Leute stehen im Foyer bzw. an der Bar und der Kaffee ist alle.
Ich treffe Johannes, unseren alten Praktikanten. Neben ihm eine sympathische junge Frau – Maret. Ich netzwerke sofort und stelle fest, dass wir dasselbe machen: Organisationen in Sachen Fundraising beraten.
Wir sind etwa 250 Leute – viele bekannte Namen der Fundraising-Szene. Die Sessions für den Vormittag werden vorgestellt. Ich entscheide mich für eine Einführung in Social Media Tools bei einer Umwelt- und Naturschutzeinrichtung. Das Gespräch ist interessant, aber die Aussagen sind nicht wirklich neu. Die Prognose fürs Online-Fundraising: In fünf Jahren werden höchstens 20% aller Spenden online getätigt. Aber die Informationsgewinnung findet heute zu 90% online statt. An Social Media wird niemand vorbei kommen.
Ich unterhalte mich in der Mittagspause mit einigen jungen Frauen. Zwei sind begeisterte Facebook-Nutzerinnen. Ohne ein Smartphone würden sie keinen Schritt machen. Eine andere hat keinen Facebook-Account, betreibt aber für ihren Arbeitgeber, eine große soziale Einrichtung in Berlin, einen Blog. Kollegen bloggen aus ihrer Arbeit mit Obdachlosen oder im Kindergarten. Der Blog ist beliebt und die Online-Wahrnehmung der Organisation ist groß. Beziehungen entstehen und halten im Netz.
Nächste Session: Weiterentwicklung eines Fundraising Kits für kleine Einrichtungen. Davon gibt’s unheimlich viele: Vereine mit tollen Zielen, engagierten Ehrenamtlichen, die sich um Kultur, Bildung, Geschichtsdokumentation und viele tolle Anliegen kümmern.
Mein Zwischen-Fazit: Ohne Social Media geht es nicht, ohne Transparenz und Beziehung geht es auch nicht. Und die alten Tugenden des Fundraising sind online so gefragt wie offline. Egal ob real oder auf Facebook – Fundraising is Friendraising und Freunde sind viel mehr als Spender.