Die erste unserer Fundraising Glücksgeschichten stammt vom Fundraising Urgestein Lothar Schulz. Er lernte in den USA, worin das Glück und die wahre Kunst des Fundraisings liegt …
Die erste unserer Fundraising Glücksgeschichten stammt vom Fundraising Urgestein Lothar Schulz. Er lernte in den USA, worin das Glück und die wahre Kunst des Fundraisings liegt …
Wrong or right – von Lothar Schulz
„Wrong – das ist falsch!“, sagte der Prüfer. O je, dachte ich, jetzt habe ich vier Jahre berufsbegleitende Ausbildung zum Fundraiser geschmissen. Und das war geschehen: Bei der mündlichen Prüfung in Madison/Wisconsin(USA) wurde mir folgende Aufgabe gestellt: „Nennen Sie das effizienteste Fundraisinginstrument und begründen Sie.“ Ich überlegte fieberhaft. Betriebswirtschaftlich gesehen war das „Geplante Geben“ (Vermächtnis- und Testamentsmarketing) nicht zu schlagen. Klare Sache. Durchschnittlich gibt es hier für einen investierten Dollar mindestens tausend Dollar zurück.
Warum war meine Antwort dennoch falsch? Weil in der Tat das effizienteste Fundraisinginstrument die „Advocacy“ (Befürwortung), die Arbeit mit Fürsprechern ist. Fürsprecher sind solche, die bei einem potenziellen Spender für die gute Sache und finanzielles Engagement werben.
Sollte ich heute von meinen größten Fundraisingerfolgen erzählen, gehörten sie alle in die Sparte der Advocacy. Ob der Vorstandsvorsitzende eines Großkonzerns seinen ehemaligen Studienkameraden wieder trifft, oder der pensionierte Lehrer als Fürsprecher einen zum berühmten Regisseur avancierten Schüler kontaktet oder der emeritierte Pfarrer seine einstige Konfirmandin besucht, die nun leitende Chefärztin eines großen Krankenhauses ist: Immer gibt es hier emotionale Nahtstellen, die Nähe schaffen.
Die Advocacy lebt von diesen – manchmal sehr geheimen – Nahtstellen und von der Nähe. Denn gemeinsame Erlebnisse gehören dazu, ebenso Neugier, Sympathie, Interessen und Kenntnisse. Auf jeden Fall sind sich Fürsprecher und Gesprächspartner nicht fremd, stimmt die Augenhöhe. Sie haben Vertrauen zueinander, können deshalb ganz offen über Kontakte und Finanzquellen reden.
Fazit: Glück und Kunst des Fundraisings liegen darin, die richtigen Fürsprecher zu finden.
Weitere „Fundraisingglücksgeschichten“ gibt es in dem soeben erschienenen gleichnamigen Buch; herausgegeben von Helmut Liebs, Fundraiser der Evangelischen Landeskirche in Württemberg; erhältlich im Webshop des Evangelischen Medienhauses. 50 Cent jedes verkauften Buches gehen an die Stiftung der Evangelischen Landeskirche in Württemberg.