Fast jede etablierte Organisation hat derzeit mit einem überalterten Spenderstamm zu kämpfen. Heißt: Die besten Spender sterben in den nächsten Jahren weg. Und dann? Ja, wer das beantworten kann, wird reich werden in der Branche. Auch auf dem Fundraising Kongress gibt es nur in Ansätzen Antworten darauf. Wird es was mit Web 2.0 zu tun haben?
Fast jede etablierte Organisation hat derzeit mit einem überalterten Spenderstamm zu kämpfen. Heißt: Die besten Spender sterben in den nächsten Jahren weg. Und dann? Ja, wer das beantworten kann, wird reich werden in der Branche. Auch auf dem Fundraising Kongress gibt es nur in Ansätzen Antworten darauf. Wird es was mit Web 2.0 zu tun haben?
Die Fundraiser sind enttäuscht und nervös: Print-Mailings laufen grottenschlecht, es werden viel Geld und Ressourcen verfeuert, um noch einen Response von im Besten Fall 1% zu erzielen. Die heute 40-50-Jährigen, sind die nächsten großen Spender. Doch an die heran zu kommen ist schwer. Oder probieren wir es mit den 20-30-Jährigen? Immerhin sind die „Digital Natives“ und wir kennen ihre Lieblingsmedien. Nur: Geld spenden die nicht. Immerhin, hier funktioniert’s, und zwar sehr erfolgreich:
Foodwatch.de
Die Foodwatch-Kampagnen finden ausschließlich online statt. Petitionen werden per E-Mail versendet, jeder kann schnell online unterschreiben und Freunde zum einfachen Engagement ermuntern. Wie kommen spenden rein? Durch ein geniales Vorgehen, das ich am eigenen Leib testen durfte: Wer an einer Petition teilgenommen hat, wird von Foodwatch angerufen. Ich hatte mit einem Ehrenamtlichen gesprochen. Tenor: Uns geht es darum eine starke Organisation mit vielen Mitgliedern zu werden, Geld ist nicht so wichtig. Für Symbolische EUR 5,-/Monat wird man Mitglied. Bingo, so einfach ist das! Nach nur wenigen Jahren am Markt hat die Organisation angeblich über 15.000 Fördermitglieder gewonnen!
Wikimedia.de
Im letzten Jahr wurden über 600.000 Euro durch Wikimedia Deutschland gesammelt. Die amerikanische Wikimedia Foundation hat im gleichen Zeitraum 8 Millionen Dollar online eingeworben. Hier greift das bewährte Shareware-Prinzip aus der Software-Branche: Ich nutze ein Angebot (wikipedia.de) und bestimme selbst (in Form einer Spende) wie viel mir die Leistung wert ist. Eine Meldung in der Statusleiste von Wikipedia genügt, und Millionen können den Spendenwunsch sehen. ABER: Print-Mailings zu Weihnachten konnte sich selbst Wikimedia nicht verkneifen …
Und um meine Feldforschung von gestern und heute rund zu machen:
Was ist das beste Online-Fundraising-Tool: Facebook? Gar Twitter?
Nein, es ist die gute alte E-Mail, die auch für Barack Obama für den Erfolg gesorgt hat!
So, genug Bedenken zum Web 2.0 Fundraising. Am Wochenende werde ich meine übrigen Aufzeichnungen sichten und dann von den atemberaubenden Möglichkeiten und Einflüssen des Internets auf die Entwicklung von Social Profits berichten. Denn da passiert wirklich was!