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Digitale Drückerkolonne

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Eindrücke vom FundraisingCamp 2.0 letzten Freitag in Berlin. Teil II.

Die Sessions für den Nachmittag werden vorgestellt. Es geht um Fundraising-Handwerkszeug und Evaluation; um die Chance, die alte D-Mark bei potenziellen Spendern zu finden, um Crowd-Fundraising. Und plötzlich steht jemand auf und fragt, was das hier alles eigentlich soll.

Januar 2011
Online-Fundraising Dr. Oliver Viest

Eindrücke vom FundraisingCamp 2.0 letzten Freitag in Berlin. Teil II.

 

Die Sessions für den Nachmittag werden vorgestellt. Es geht um Fundraising-Handwerkszeug und Evaluation; um die Chance, die alte D-Mark bei potenziellen Spendern zu finden, um Crowd-Fundraising. Und plötzlich steht jemand auf und fragt, was das hier alles eigentlich soll.

 

„Ihr redet wie Marketingexperten von ROI und Zielgruppe, von Margen und prognostizierbaren Erwartungen.“ Er bietet eine Session an zum Gewissen im Fundraising. Ich nehme teil und höre einen Begriff, der mich nicht loslässt: Digitale Drückerkolonne. Entrüstung bei einigen altgedienten Fundraisern. Haben wir alle kein Gewissen und locken der alten Oma, die eigentlich ein Spezialbett für ihre Arthrose bräuchte ihr letztes Geld für ein wichtiges Brunnenbauprojekt in Ostafrika aus der Tasche? Und die Jungen betwittern und befacebooken wir so lang, bis wir ihnen durch Anklicken gefallen und sie unsere Infos verlinken? Ist es uns egal, wo das Geld herkommt, Hauptsache der ROI ist gut und der nächste Projektantrag schon auf dem Tisch?

 

Ich komme ins Nachdenken obwohl ich selbst immer verfochten habe, dass es keine Spender gibt, sondern nur Menschen, die mit der Organisation auf dem Weg sind und das Anliegen teilen. Die Argumente gehen hin und her. Kauft sich die reiche Welt mit der Spende ein gutes Gewissen? Die Diskussion ist vielschichtig und erstaunlich sachlich. Jemand betont noch einen weiteren Aspekt. „Wir spenden doch für viele Themen schon so viele Jahre. Bewirkt unser Geld denn irgendeine Veränderung?“.

 

Die Zeit ist vorbei und ich gehe mit einem Fragezeichen im Bauch aus der Session. Fundraising funktioniert nur auf der Basis von Ethik und Transparenz. Steht Professionalität dem denn entgegen? So verkürzen kann man das nicht. Die Spannung zwischen Ideal und Realität wird bleiben – auch im 2.0-Zeitalter.

 

Wo stehe ich? In Sack und Asche nie mehr nach einer Spende fragen? Nein, ich werde weiter Organisationen im Fundraising unterstützen, weil ich viele Ziele gut und richtig finde. Aber ich will kritisch sein und mich hinterfragen lassen. Nicht jeder Zweck heiligt die Mittel und nicht alle Kampagnen sind ihr Geld wert und nicht jedes Großspenderbindungs-Programm ist moralisch vertretbar. Aber auch hier ist die Wahrheit nicht schwarz oder weiß sondern so bunt wie die vielen interessanten Spendenwerke und Organisationen, die wir kennen.

 

DialogfundraisingWeb 2.0

Über den Autor

Dr. Oliver Viest
Geschäftsführer, zertifizierter Gemeinwohl-Berater (GWÖ) und Vorstandsmitglied der GWÖ Baden-Württemberg, Schulungspartner Deutscher Nachhaltigkeitskodex (DNK), Dozent mit Schwerpunkt Nachhaltigkeit und CSR an der HfWU Nürtingen-Geislingen, der Fresenius Hochschule, der Hochschule Mainz sowie der FR-Akademie (CSR-Manager). Begleitet mittelständische Unternehmen, kommunale Betriebe und soziale Träger bei der Gemeinwohl-Bilanzierung, ihrer Transformations- und Nachhaltigkeitsstrategie sowie bei deren Markenentwicklung und Kommunikation.
Alle artikel von: Dr. Oliver Viest
Telefon: +49 (0) 711 414 142 31 | E-Mail: ov@em-faktor.de

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